Als wesentliche Inhaltsstoffe aller Nahrungsmittel werden Kohlenhydrate, Eiweiße, Fette, Mineralien, Vitamine und die Spurenelemente unterschieden. Die Angaben zum täglichen Bedarf der jeweiligen Substanzen können je nach Ernährungsrichtung sehr große Unterschiede aufweisen. Empfehlungen zu hohen Eiweißmengen und Reduktion von Kohlenhydraten stehen Aussagen über die Schädlichkeit von zu hohem Eiweißkonsum gegenüber. Ebenso stehen Befürworter einer fettarmen Ernährung jenen gegenüber, die zu einem Verzehr von Fetten und Ölen durchaus in reichlichen Mengen raten.
Wie kommen derartige gegensätzliche Empfehlungen zustande? Wie kann der Einzelne mit sich widersprechenden Angaben umgehen, ohne sich verwirren oder verunsichern zu lassen? Wie kann er selbst eine klare Sichtweise dazu entwickeln? Angesichts der vielen Darstellungen in Büchern, Zeitschriften und den Medien scheint das Vertrauen in eine eigenständige Anschauungsbildung und Urteilsfähigkeit zu entschwinden und es bleibt nur die Möglichkeit, in Abhängigkeit oder gutem Glauben zu den Aussagen anderer, diesen zu folgen.
Angesichts dieser Gegebenheiten soll hier nicht eine richtungsweisende Ernährungsempfehlung erfolgen, sondern vielmehr eine eigenständige Anschauung angeregt werden, die zu konkreten fachlichen Kenntnissen führt und den Einzelnen freier von sich widerstreitenden Aussagen macht. Sehr schnell entstehen dadurch empfindsame Eindrücke und eine Fachkunde, die zu mehr Sicherheit im Umgang mit Ernährungsfragen führen.
Kohlenhydrate, Eiweiße, Fette, Mineralien sind sehr geläufige Begriffe. Bei genauerer Überlegung sind sie aber theoretische und abstrakte Begriffe, zu denen kaum eine lebendige Vorstellung oder ein anschauliches Bild besteht. Dieses ist jedoch nötig, um freier und zugleich sicherer die Ernährung gestalten zu können. Mit den nachfolgenden Beiträgen zu den Nahrungssubstanzen soll eine brauchbare Erweiterung der Begriffe entstehen sowie konkrete Vorstellungen, die die Substanzen vor allem in ihrem Zusammenhang zum Menschen beleuchten und verständlicher machen.
Kohlenhydrate – gefährliche Dickmacher oder segensreiche Substanzen?