Die Lebenskräfte in den Kohlenhydraten

Kaum Beachtung finden die wirkenden Lebenskräfte in den heranwachsenden Lebensmitteln. Kartoffeln treiben ihre Sprossen im Keller hervor, Karotten beginnen im Kühlschrank zu wachsen, der Ingwer sprosst im Gewürzkörbchen, die Zwiebel schiebt ihre röhrenförmigen Blätter zielstrebig nach oben und in jedem Getreidekorn schlummern die Lebenskräfte für neue Getreidepflanzen.

Hier sind die Kohlenhydrate noch von lebendigen Kräften durchwoben, während diese im weißen Zucker oder in den raffinierten Auszugsmehlen vollkommen erstorben sind. Während das Getreidekorn noch nach tausenden von Jahren zu sprießen beginnt, ist im weißen Mehl jegliches Leben erloschen.

Auch aus dem Mehl frisch gemahlener Getreidekörnern können keine neuen Getreidehalme mehr hervorsprießen, aber dennoch entschwinden die lebendigen Kräfte, die die Körner durchweben, erst einige Tage nach dem Mahlen. Sogar eine halbierte Karotte beginnt noch zu sprießen, weil sie vom kosmischen Lebensstrom noch nicht gänzlich abgeschnitten ist. Beim Verzehr eines ganzen Apfels, einer frischen Karotte oder von Salat müssen deshalb nicht nur die Kohlenhydrate verdaut und in verwertbare Zucker abgebaut werden, sondern auch die pflanzlichen Lebenskräfte vollständig abgebaut und überwunden werden.

Diese Aktivität des Überwindens wirkt wie bereits erwähnt, sehr anregend und aufbauend für die Organe, ähnlich einer Bergtour, bei der der Wanderer die steilen Anstiege und Aufschwünge mit seinem Muskeleinsatz überwindet und gekräftigt daraus hervorgeht. Die stark vitalisierende Wirkung der Rohkost-Ernährung rührt nicht zuletzt von dieser hohen Aktivität her. Da der Organismus mit der Rohkost sehr stark herausgefordert wird, können über die Jahre hinweg die eigenen Lebenskräfte aber auch überfordert werden und erschöpfen.

In den raffinierten Zuckern und Mehlen fehlen die Lebenskräfte gänzlich und damit auch diese Art der Herausforderung für die Organe. So fehlen nicht nur die Ballaststoffe, Vitamine und Mineralien, sondern die pflanzlichen Lebenskräfte, die den menschlichen Organismus zum lebendigen und dynamischen Einsatz anregen. Die für den Menschen fremdartigen pflanzlichen Lebenskräfte werden durch alle Zubereitungsschritte und vor allem die industrielle Bearbeitung reduziert. Deshalb sind sie in frisch gekochter Nahrung bereits abgeschwächter vorhanden und in Fertigprodukten, die wochenlang in den Regalen lagern, vollständig erloschen. Nicht zu gering sollte die Anforderung sein, aber auch nicht zu stark.