Elastisch-lockere Brote

Welche Kriterien können für ein gutes Brot angesetzt werden? Wie soll ein gutes Brot aussehen und schmecken? Ist der Innenteil klebrig und zu kompakt, bleibt ein Gefühl der Schwere zurück. Eine zu weiche oder zu harte Kruste und ein krümeliger Innenteil hinterlassen beim Essen ebenfalls einen eher disharmonischen Eindruck.

Es sind nicht nur die gesunden Zutaten, die uns ernähren, sondern es sind vor allem sogar die Eindrücke, die über die Sinne beim Essen auf uns wirken. Ein klumpiges Brot, auch wenn es aus gesündesten und biologischen Zutaten gebacken wurde, hinterläßt eher eine Mißstimmung im Gemüt. Ist das Brot hingegen locker und mit dynamisch-elastischer Krume, wirkt es bereits beim ersten Bissen belebend und kräftigend und erweckt ein gesundes Lebensgefühl. Es kann uns richtiggehend tatkräftiger stimmen.

Der nachfolgende Gedanke, drückt einen Aspekt eines idealen Brotes aus. Indem man ihn sich richtiggehend vorstellt, wird er mehr und mehr zu einem lebendigen Bild, das das Backen begleiten kann.

Das Brot ist kein Klumpen.
Es ist ein ausgedehnter, einheitlicher, lebendig webender Organismus,
der in allen Partikeln miteinander in Beziehung steht.
Die Kruste als harter Außenteil und der weiche aufgelockerte Innenteil
bilden eine harmonische Einheit.“

Dieser Gedanke wurde von Heinz Grill* ausgedrückt. Er schlägt vor, das Brotbacken mit Blick auf ein Ideal zu beginnen, damit dieses Ideal den Prozess des Backens leiten kann, sodass es sich schließlich im fertigen Brot ausdrückt. Die Bilder oben zeigen Brote, die mit einer Vorstellungsbildung zu diesem Gedanken zubereitet wurden.

* Autor des Buches: „Ernährung und die gebende Kraft des Menschen – Die geistige Bedeutung der Nahrung“