Lebenskräfte in Pflanze, Tier und Mensch

25.7.2023

Die bewegten Lebenskräfte werden auch als sogenannte Ätherkräfte bezeichnet

Lebenskräfte auch Ätherkräfte genannt sind in allen Lebewesen, also in Pflanzen, in Tieren und im Menschen als lebendige Kräfte wirksam. Sie sind verwandelnd und schaffend tätig. Sie sind immer bewegt, beginnend vom Keimen zum Wachsen, Reifen, Frucht und Samen bilden und neuem Wachsen. Ein unentwegtes Auflösen und Neubilden, Zusammenziehen und Ausdehnen, Fluktuieren und anhaltendes Fortentwickeln findet im Strom dieser Lebenskräften satt. Sie stehen in Verbindung mit dem Licht und der Wärme der Sonne, die als kosmische Kräfte alle Wachstums- und Lebensprozesse erst ermöglichen.

Roggenhalme, die sich grazil 2 Meter hoch entgegen der Schwerkraft aufrichten.

Nur die Wirkungen der Ätherkräfte kann man mit den Augen sehen

Man kann die Lebenskräfte nicht direkt mit den Augen sehen, sondern nur ihre Wirkungen, beispielsweise das Aufrichten der Pflanzen in Leichtigkeit entgegen der Schwerkraft, die gesunde Strahlkraft unserer Haut, die leichte, beschwingte Aufrichtekraft der Wirbelsäule, oder die Erschöpfung im Falle reduzierter Lebenskräfte. Die Tatsache, dass man die Lebenskräfte nicht direkt sehen kann, macht sie nicht sogleich zugänglich. Wie kann man sie nun doch wahrnehmen und empfinden lernen und schließlich sogar fördern? Ein Weg der Annäherung geht über klare Beobachtungen und das gedankliche Erfassen ihrer sichtbaren Wirkungen. Möglichst konkret sollten die Schritte dafür sein.

Ernsthafte Betrachtungen anderer Menschen hinsichtlich der Ätherkräfte, die diese bereits unternommen haben ermöglichen einen guten Ausgangspunkt, um auf sie aufmerksamer zu werden. Beispielsweise findet man ein intensives Ringen bei bekannten Philosophen und Gelehrten, die Naturwirkungen zu verstehen und zu erklären, bereits zu Zeiten vor Christus. Damals lebten und fühlten die Menschen noch viel intensiver in den Naturzusammenhängen und erlebten diese Fragen als drängender.

Aristoteles bezeichnete den Äther als die „ewige Substanz jenseits der Mondensphäre“

Als ein Beispiel kann Aristoteles (384–322 v. Chr.) genannt werden, der einerseits von den vier Elementen Erde, Wasser, Luft und Feuer sprach und des weiteren als fünftes Element den Äther benannte, der masselos und bleibend sei. Er bezeichnete ihn als Quintessenz, als „’ewige Substanz jenseits der Mondsphäre‘.“1) Nicht von der Erde kommend sah er demnach den Äther, sondern kosmischen Ursprungs und bleibend, im Gegensatz zu den vier Elemente, die von der Erde kommen und vergänglich sind.

Die Ätherkräfte und ihre Untergliederung in vier Äther-Arten

In jüngerer Zeit wurden die Lebens- oder Ätherkräfte sehr umfassend von R. Steiner2) auf geisteswissenschaftlicher Ebene beschrieben. Er prägte vor allem den Begriff der Ätherkräfte, der im Lauf der Jahrhunderte einen zunehmend technischen Charakter, etwa im Sinne von Radiowellen, angenommen hatte, wieder neu und auf sehr differenzierte Weise. Er untergliederte die Ätherkräfte in vier verschiedene Ätherarten, den Feuer- oder Wärmeäther, den Lichtäther, den chemischen Äther und den Lebensäther. Auf die Elemente bezogen korrespondieren sie mit Feuer, Licht, Wasser und Erde, sind aber nicht identisch mit ihnen, sondern bilden eine feinere Ebene.

Die Ätherkräfte können vom Menschen aus wirksam werden

Sehr viele Ausarbeitungen zu den Ätherkräften finden sich auch bei Heinz Grill, der in vielen seiner Bücher und Veröffentlichungen die Bedeutung und Wirkungsweise der Ätherkräfte3) ausführlich beschrieben hat. Beispielsweise auf die Körperübungen des Yoga bezogen, in der Medizin, der Ernährung, in architektonischen Gestaltungen und weiteren Lebensgebieten. Ausgehend von der allgemeinen Schwächung der Lebenskräfte in der Natur und auch beim Menschen in der heutigen Zeit beschreibt er aus einer erweiterten geistigen Sichtweise direkt einen Schulungsweg zu ihrer Erkenntnis und wie der einzelne Menschen sie allgemein oder innerhalb seines beruflichen Fachbereiches neu wirksam machen kann.

Heilsame Ernährung in Beziehung zu den Ätherkräfte

Der Begriff der heilsamen Ernährung, wie ich ihn hier verstehe, beinhaltet neben den vielfältigen Möglichkeiten, die Nahrung ausgeglichen, gesund und biologisch zuzubereiten, vor allem den Blick auf die Ätherkräfte als eigenständige und heilsame Ebene. Diese können sowohl durch einen guten Anbau über die verschiedenen Gemüse, Getreide und Früchte auf den Menschen wirken, aber noch in verstärktem Maße – und dies ist wenig bekannt – durch die Gestaltungsprozesse mit denen der Koch oder die Köchin die Speisen zubereiten. Die neu hinzukommenden Ätherkräfte in den Speisen wirken sogar unabhängig von den verwendeten Nahrungsmitteln, da sie nicht aus diesen stammen, sondern erst durch denjenigen der die Speisen bereitet auf feinerer Ebene wirksam werden. Sogar in Situationen in denen nur Lebensmittel mit schlechterer Qualität verfügbar sind, können die Ätherkräfte durch den Koch entscheidend angehoben werden.

Allgemein aktivieren die Ätherkräfte direkt die eigenen Lebenskräfte, sie haben also nicht einen nährenden Charakter in dem Sinne, wie man es sich bei den Kohlenhydraten, Eiweißen, Fetten, Mineralien und Spurenelementen vorstellt, sondern wirken auf unabhängige Weise anregend.

Die sehr harmonisch ausgeprägten Formen dieser Spitzkohlpflanze lassen auf gesunde Ätherkräfte schließen. Das morgendliche Licht scheint zudem wie bezaubernd durch ihre Blätter.

1) siehe Wikipedia
2) R. Steiner
3) Heinz Grill über die Ätherkräfte